Finanzdienstleister sehen sich mit einer immer komplexer werdenden Compliance-Landschaft konfrontiert. Regulierungsbehörden verschärfen ihre Erwartungen, Kommunikationskanäle werden immer zahlreicher und Risiken entwickeln sich schneller, als Altsysteme mithalten können. Die aktuelle Situation wirft eine entscheidende Frage auf: Wie kann Compliance von einer reaktiven Verpflichtung zu einem echten strategischen Vorteil werden?
In diesem Umfeld spielt die Innovation von Compliance eine zentrale Rolle. In diesem Artikel erläutern wir:
Die Einhaltung von Vorschriften war schon immer komplex. In den letzten Jahren haben jedoch wichtige regulatorische Reformen wie MiFID III einen klaren Trend zu noch strengeren Anforderungen signalisiert. Aufsichtsbehörden erwarten jetzt mehr Transparenz, eine breitere Erfassung der Kommunikation sowie lückenlose Beweisführung.
Infolgedessen steigen die Kosten der Nichteinhaltung weiter an; ein Minimum an praktikabler Aufsicht reicht längst nicht mehr aus. Im Jahr 2024 verhängte die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde beispielsweise allein für MiFID- und MiFIR-Verstösse Bussgelder in Höhe von fast 45 Millionen Euro (Quelle: ESMA: Annual Sanctions Report 2025).
Dieser Druck macht eines deutlich: Das Erfassen von Daten sollte nicht länger die Herausforderung sein. Die Herausforderung besteht darin, Kontrolle nachzuweisen. Finanzinstitute brauchen jetzt Systeme, die Kommunikation, Aktionen und Entscheidungen automatisch zu kohärenten, vertretbaren Prüfpfaden verknüpfen, die einer aufsichtsrechtlichen Prüfung standhalten und das operative Risiko reduzieren.
Angesichts steigender regulatorischer Anforderungen wird RegTech zu einem strategischen Hebel für Unternehmen, die Komplexität in grossem Maßstab bewältigen, die Aufsicht verstärken und den sich wandelnden Anforderungen immer einen Schritt voraus sein müssen.
Beobachtet man, welche Prioritäten RegTech-Führungskräfte aufgrund der tatsächlichen Kundennachfrage und des regulatorischen Drucks setzen, wird deutlich, wo sich die größten Compliance-Herausforderungen und Innovationschancen überschneiden.
Für Finanzdienstleister kann es jedoch schwierig sein zu erkennen, welche Innovationen wirklich die wichtigsten Herausforderungen angehen. Die RegTech100-Liste bietet einen klaren Anhaltspunkt: Sie hebt die weltweit 100 führenden Unternehmen hervor, welche die Grenzen der Regulierungstechnologie erweitern, um Risiko, Compliance und Governance zu transformieren. Auf diese Weise liefert sie einen Überblick dessen, worauf die Branche ihre Innovationsbemühungen konzentriert.
Zu den wiederkehrenden Themen, welche die Innovation in der gesamten Branche prägen, gehören:
Zusammengenommen zeigen diese Prioritäten einen klaren roten Faden: Der Markt verlagert sich weg von fragmentierten, reaktiven Kontrollen hin zu integrierten Systemen, die Reibungsverluste verringern, Risiken früher hervorheben und den zunehmenden behördlichen Kontrollen standhalten.
Ein Verständnis dieser Themen hilft einzuordnen, wohin die Innovation führt und was dies für die Teams bedeutet, welche für die Compliance in den Institutionen verantwortlich sind.
Die Compliance-Teams von heute erleben den Wandel bereits: Die Erwartungen an die Aufsicht sind breiter, Überprüfungszyklen sind kürzer, und das Volumen der Kommunikationsdaten nimmt weiter zu. In diesem Umfeld ist Technologie nicht nur hilfreich, sondern wird zur Grundlage für die Verwaltung moderner gesetzlicher Anforderungen.
Ein klares Beispiel für diese Ausrichtung sind unsere kürzlich eingeführten, vollständig erklärbaren KI-Compliance-Bots. Sie helfen Teams dabei, Verhaltensrisiken über Kommunikationskanäle hinweg automatisch zu erkennen, den manuellen Überprüfungsaufwand zu reduzieren und sowohl die Effizienz als auch den Umsatz zu steigern.
Noch wichtiger ist jedoch, dass diese Funktionen einen umfassenderen Aspekt verdeutlichen: Technologie verändert die Compliance-Abläufe grundlegend. Unternehmen, die in intelligente, anpassungsfähige Systeme investieren, können schneller auf regulatorische Änderungen reagieren, Risiken früher aufdecken und ein Compliance-Setup aufbauen, das als strategischer Partner des Unternehmens und nicht als Kostenstelle fungiert.
Mit Blick auf die Zukunft können fragmentierte Tools einfach nicht mehr mit den modernen regulatorischen Erwartungen Schritt halten. Die Zukunft gehört den Unternehmen, die sich auf Folgendes einlassen:
All dies nicht als Reaktion auf einzelne Regeländerungen, sondern als Teil einer langfristigen operativen Strategie.
Die Compliance tritt in eine neue Phase ein, die durch Intelligenz, Interoperabilität und kontinuierliche Anpassung gekennzeichnet ist. Führende Unternehmen betrachten die Überwachung nicht mehr als Geschäftskosten, sondern nutzen Compliance-Funktionen, um die Entscheidungsfindung zu verbessern, das Vertrauen zu sichern und eine langfristige Widerstandsfähigkeit aufzubauen.
Anerkennungen wie die RegTech100 zeigen, wie schnell sich die Landschaft weiterentwickelt. Der eigentliche Wandel vollzieht sich jedoch innerhalb der Finanzdienstleistungsunternehmen: Teams definieren neu, wie moderne Compliance aussieht und wie sie zu einer breiteren Geschäftsstrategie beiträgt.
Unser Ziel ist es, diese Entwicklung mit einer Technologie zu unterstützen, die sich so schnell anpasst wie das regulatorische und kommunikative Umfeld, das sie umgibt.