Künstliche Intelligenz (KI) bietet neue Möglichkeiten zur Verstärkung der Compliance, zur Aufdeckung von Betrug sowie zur Verbesserung der Kundeninteraktion und verändert somit Finanzdienstleistungen. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI wachsen jedoch auch die damit verbundenen regulatorischen Herausforderungen. Ein Ansatz zum Umgang mit KI ist das EU-KI-Gesetz, das es für Finanzinstitute, die sich auf KI-gestützte Tools verlassen, unerlässlich macht, sich ihrer neuen Pflichten bewusst zu sein.
In diesem Artikel erörtern wir, was es mit dem EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz auf sich hat und welche Auswirkungen es auf die Compliance im Finanzsektor hat.
Das Gesetz über künstliche Intelligenz der Europäischen Union ist der erste umfassende Rechtsrahmen für KI. Es führt strenge Anforderungen für KI-Systeme ein, die in der Europäischen Union angeboten werden, um sicherzustellen, dass sie transparent, ethisch vertretbar, rechenschaftspflichtig und sicher in der Anwendung sind.
Das EU-KI-Gesetz folgt einem risikobasierten Ansatz und stuft KI-Anwendungen in vier Kategorien ein:
Die Vorschriften, die ein KI-System befolgen muss, hängen von der ihm zugewiesenen Risikokategorie ab. Während das EU-KI-Gesetz am 1. August 2024 in Kraft getreten ist, beginnt seine volle Anwendbarkeit am 2. August 2026, wobei einige Bestimmungen bereits früher in Kraft treten.
Während die Anbieter von KI-Systemen in erster Linie für die Einhaltung des Gesetzes verantwortlich sind, haben auch Finanzinstitute Verpflichtungen, insbesondere wenn sie KI-gestützte Dienstleistungen auslagern. Die Einhaltung der Vorschriften wird von den nationalen Behörden überwacht; die Nichteinhaltung der regulatorischen Anforderungen kann zu hohen Geldstrafen führen. Daher müssen Finanzinstitute proaktive Massnahmen einleiten, um ihre KI-Systemanbieter zu prüfen, die Governance zu verbessern und sich an branchenspezifische Vorschriften anzupassen.